Jahreshauptversammlung Amtsfeuerwehr '23


Am Freitag, den 13. Januar 2023, hatte die Amtswehrführung zur Jahreshauptversammlung der Amtsfeuerwehr Grabow geladen. Nach der Begrüßung von Wehrführungen, Bürgermeisterinnen, Mitgliedern der Verwaltung und Ehrenmitgliedern durch Amtswehrführer Mirko Madaus führte sein zweiter Stellvertreter Wolfgang Krause die Totenehrung durch. Im Anschluss verlas Madaus seinen Jahresbericht.

Hoffentlich letztmalig ging der Amtsbrandmeister auf die zurückliegende Corona-Pandemie ein. Kontaktbeschränkung machten die Feuerwehrleute in den letzten drei Jahren erfinderisch. So wurden Online-Schulungen durchgeführt, Dienste in Kleingruppen absolviert oder es kümmerte sich ein Kamerad auch mal allein um die Fahrzeugtechnik. Für das Engagement in dieser Zeit dankte er den Führungskräften aller Wehren. Trotz Pandemie konnten, wenn auch verringert, Lehrgänge auf Standort-, Amts, Kreis- und Landesebene absolviert werden. So wurden 70 Kameraden in Erster Hilfe aus- und 56 Kameraden fortgebildet, 22 Truppmann-, 18 Truppführer-, 26 Sprechfunk-, 28 Atemschutz- und 22 Maschinistenausbildungen am Ausbildungszentrum Brand- und Katastrophenschutz des Kreises absolviert. Hinzu kamen 16 Absolventen zum Gruppenführer, zwei zum Zugführer sowie drei zum Leiter einer Feuerwehr an der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz. Auf Amtsebene wurden 27 Kameraden in der Motorsägenführung ausgebildet.

Die Einsatzzahlen im Amtsbereich sind deutlich gestiegen. Gründe lieferte Mirko Madaus sogleich: Der Klimawandel, der für eine Mehrzahl an Sturmeinsätzen und Waldbränden sorgt und die standardisierte Notrufabfrage in der Leitstelle, die in einer bedarfsgerechten Alarmierung mündet.

Der Blick aufs Personal lässt den Amtswehrführer allerdings grübeln. 513 Feuerwehrleute im Aktiven Dienst erscheint zunächst nicht schlecht. Betrachtet man allerdings die Verteilung auf die Wehren und danach die Tageseinsatzbereitschaft, wird die Personaldecke schnell dünn. Eine Problematik an der gearbeitet werden muss. Madaus machte allerdings deutlich, dass hier die Politik gefordert sei. So steht es schließlich im Brandschutzgesetz: Gemeinden haben eine leistungsfähige öffentliche Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten, zu unterhalten und einzusetzen. Um Personal zu gewinnen bedarf es gewisser Anreize. Die Ehrenamtskarte ist aus seiner Sicht hierzu kein gutes Beispiel.

Besser als beim Personal sieht es im Bereich der technischen Ausstattung aus. In den letzten drei Jahren konnten neun Tragkraftspritzenfahrzeuge mit Wasser in den Dienst gestellt werden – acht davon im Rahmen des Landesförderprogramms. Ebenfalls aus diesem Programm erhielt die Ortsfeuerwehr Grabow die Zusage für ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF) 20. Auch die Ortsfeuerwehr Steesow erhielt eine Förderzusage für das zu beschaffende LF 10 Logistik. Die Amtsfeuerwehr erhält künftig ebenso Zuwachs im Fuhrpark. Der lange geplante Einsatzleitwagen 1 soll in 2023 ausgeschrieben und erworben werden. Die zwei Boote für die Wasserstraßen sollen 2024 beschafft werden.

Leistungsvergleiche spielen im Feuerwehrleben auch eine wichtige Rolle. Auf Amts- und Kreisebene maßen sich die Wehren des Amtes. Drei Wettkampfmannschaften konnten das Amt sogar bei den Deutschen Feuerwehrmeisterschaften 2022 vertreten.

Mit Dankesworten an die, bereits in der Begrüßung, Genannten, schloss Amtswehrführer Mirko Madaus seinen Bericht.

Auf ihn folgte der Amtsjugendfeuerwehrwart Steffen Hoffmann. Er verlas letztmalig 2020 so einen Bericht vor diesem Gremium. Corona war besonders für die Jugendarbeit eine Belastung. Inzwischen gibt es noch sechs Jugendfeuerwehren (JF) im Amt. Die JF Jugendfeuerwehr Gorlosen-Boek-Dadow hat 2021 ihren Dienstbetrieb eingestellt. Aktuell zählt die Amtsjugendfeuerwehr 121 Mitglieder, 49 davon in den Kinderfeuerwehren. Im Folgenden ging Hoffmann kurz auf das Jahr 2022 ein. Viele Wettkämpfe auf den gleichen Ebenen, wie bei den Erwachsenen absolvierten die Kinder und Jugendlichen. Darunter waren auch Orientierungsmärsche. Den der Kinderfeuerwehrgruppen des Kreises richtete die Amtsjugendfeuerwehr Grabow aus. Die JF Grabow konnte erfolgreich ihre „Ehrenschleife“ verteidigen. Sieben zukünftige Kameraden aus den Jugendfeuerwehren Grabow, Eldena und Karstädt legten ihre Leistungsspange in einer gemeinsamen Gruppe ab. Diese Prüfung stellt den Abschluss der Grundausbildung in der Jugendfeuerwehr dar.

Mit einem positiven Blick und Vorfreude ins bevorstehende Jahr beendete der Amtsjugendfeuerwehrwart seine Ausführungen.

Steffen Hoffmann blieb allerdings zunächst im Fokus. Seine Amtszeit endete und die Neuwahl stand an. Vermutlich aufgrund seiner gezeigten Leistungen, wurde er allein zur Wahl vorgeschlagen und einstimmig wiedergewählt.

Im Anschluss hatten die Amtsvorsteherin sowie die Leitende Verwaltungsbeamtin das Wort. Kriemhild Kant nahm die Worte des Amtswehrführers auf und verwies darauf, dass es auch auf die Landes- und Bundespolitik ankommt, man aber auf Gemeinde- und Amtsebene im Bilde sei. Auch sie dankte für das Engagement während der Coronazeit.

Kathleen Bartels schloss sich dem Dank an. Sie hob die Entwicklungen zur Amtskleiderkammer für Persönliche Schutzausrüstung hervor. Ein erster Schritt sei mit der neuen Bekleidung für die Feuerwehren mit besonderen Aufgaben hier gegangen.

Weitere Grußworte kamen vom Eldenaer Bürgermeister Oliver Kann. Er erwähnte die Festwoche „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eldena“ vom 19. bis zum 21. Mai und hofft auf Unterstützung der Feuerwehren des Amtes hierbei.

Nächster Tagesordnungspunkt waren Ehrungen und Auszeichnungen. Für üblich, wird jeweils eine Auszeichnung für Tätigkeiten in der Freiwilligen und eine für die JF vorgenommen. Als engagierter Wehrführer der Feuerwehr Boek-Gorlosen erhielt Remo Romann diese. Isabell Strzalek erhielt für ihre Tätigkeit als Jugendfeuerwehrwartin in Karstädt die Auszeichnung.

Auch Ehrungen wurden vorgenommen. So wurde Amtsbrandmeister außer Dienst Bernd Rüsch zum „Ehrenamtswehrführer“ und der pensionierte Ordnungsamtsleiter Wolfgang Kann zum „Ehrenzugführer“ ernannt.

Vor dem Ende der Versammlung wurden noch die Platzierungen des motorisierten Marsches der Amtsfeuerwehren im November preisgegeben. Es nahmen 17 Wehren an diesem Marsch teil. Die Feuerwehr Eldena hätte zwar gern im Kampf um das Treppchen eingegriffen aber aufgrund eines Einsatzes blieben beide Staffeln ohne Wertung. Platz 1 sicherte sich die Feuerwehr Grabow, Platz 2 die Feuerwehr Muchow und den dritten Platz die Feuerwehr Karstädt.